Die beim Brunnen-Apero am Imster Stadtplatz vorgetragenen Gedichte regten zum Nachdenken an.
Im Rahmen der Initiative „Tiroler Geschichtensommer“ organisieren die teilnehmenden Büchereien diverse Veranstaltungen und Aktionen. So wurden am Tiroler Vorlesetag Regentropfen in der Stadtbücherei Imst gebastelt und am vergangenen Freitag wurde ein Brunnen-Apero mit Gedicht-Lesung abgehalten.
Das Team der Stadtbücherei Imst durfte zahlreiche Gäste beim Brunnen-Apero am Stadtplatz begrüßen. Alle
Besucher und Besucherinnen waren dazu eingeladen, Gedichte vorzulesen. Mit dabei waren auch Autorinnen vom „wortraum“. Während sich die Sonne langsam hinter die Berggipfel zurückzog, wurden beim Antonius-Brunnen in gemütlicher Atmosphäre sowohl heitere als auch nachdenklich stimmende lyrische Texte und Prosagedichte in Schriftsprache sowie in Mundart vorgetragen.
Thematisiert wurde unter anderem das Frau sein. Der Sinn des Lebens, der Wandel der Zeit und vor allem die Natur dienten ebenso als Inspiration für Gedichte. Freilich wurden auch aktuelle Themen aufgegriffen und die heutige Gesellschaft kritisch betrachtet. Als Zuhörer konnte man etwa in die Rolle eines Vogels schlüpfen, der von oben herab auf das Unheil dieser Welt blickt. Vor dem inneren Auge konnte man sich aber auch beim Träumen auf einer Almwiese oder in einer alten Stube wiederfinden – es ist wahrlich magisch, was Worte imstande sind im Menschen auszulösen und welches Feuer sie in einem entfachen
können. Beim Brunnen-Apero am Stadtplatz Imst zeigte sich außerdem, wie erstaunlich aktuell alte Gedichte noch heute sein können. Nachdem selbst der Himmel zu Tränen gerührt war, luden Sarah Dobler und Hannah Stolze noch zum gemütlichen Beisammensein in die Stadtbücherei ein. Im Rahmen des „Tiroler
Geschichtensommers“ veranstaltet die Stadtbücherei Imst am 7. August noch einen Stop Motion-Workshop.
von Martin Grüneis, aus: Rundschau Imst, Ausgabe: 2./3. August